Spielmannszug Rheinklänge e.V.

Anfang der 50er Jahre fanden sich einige junge Männer zusammen, die das gleiche Interesse hatten: Sie wollten sich der Spielmannsmusik widmen. In den Anfängen noch als Spielmannszug des Stadtsoldatencorps Remagen, machte man sich aber im Jahr 1955 selbständig und gründete den Spielmannszug Rheinklänge Remagen.

Die ersten Flötentöne und Trommlerstücke erlernte man beim Spielmannszug Erpel. Zu Beginn noch mit weißen Uniformen bei den Auftritten zu sehen, ändert sich aber Mitte der 50er Jahre das Erscheinungsbild in die noch heute bekannten roten Uniformen . Schnell wurde man in Remagen zum “Inbegriff” und so war und ist unser Spielmannszug bei allen Feierlichkeiten in unserer Stadt gern gesehen. In den Ursprüngen war unser Verein noch eine reine Männerdomaine. Später öffnete man dann aber die Türen auch für weibliche Musikfreunde bzw. -freundinnen.

So wechselten u.a., bei der Auflösung des Mädchencorps der “Textilesierinnen,” viele junge Damen in unseren Verein über. Damit verbunden war ein personeller Aufschwung, der sich sehen lassen konnte. Mit bis zu 80 Musikern konnte man sich bei verschiedenen Anlässen zeigen. Das war die Zeit, als Musizieren im Verein sozusagen “in” war.

 

30 bis 40 Auftritte im Jahr waren völlig normal und die ausgestellten Pokale und Plaketten zeugen von vielen erfolgreichen Wettstreitbesuchen. 1976 bekam unser Verein die Möglichkeit, ein ehemaliges Bürogebäude aus Holz in Marienthal kostenlos zu erwerben, sofern der Abbau selbst vorgenommen würde. Mit dem Ausblick auf gesicherte Proberäume trat man dann sofort in Verhandlungen mit der Stadt Remagen über ein passendes Baugrundstück. Dank des damaligen Bürgermeisters Kürten und anderen Förderern aus unserer Stadt bekamen wir dann relativ schnell diese Fläche hier in der Goethestrasse zur Verfügung gestellt. Viele Probleme und Schwierigkeiten zeigten sich dann aber bei dem Wiederaufbau des demontierten Gebäudes.

Außer den Dachsparren, der Beleuchtung und den Fenstern konnte fast nichts mehr von dem Abbruchgebäude verwendet werden. So wurden alle Arbeitskräfte aktiviert und kleine und große Spenden eingesammelt. Duch die unermütliche Arbeit vieler Helfer entstand so unser phantastisches Vereinhaus, das dann 1978 eingeweiht wurde. Mit dem stetig wachsenden Freizeitangebot in unserer Stadt nahm, in den 80er und 90er Jahren, die Zahl der aktiven Musiker wie in vielen anderen Vereinen auch kontinuierlich ab. Viele Kinder und Jugendliche widmeten sich lieber anderen Freizeitbeschäftigungen. PC und Internet trugen ihren Teil dazu bei. In den letzten Jahren konnte jedoch gerade unser Verein eine Kehrtwende feststellen. Der Anstieg der musizierenden Mitglieder ist augenscheinlich. Dank vieler Eltern, die auf der Suche nach der passenden Freizeitaktivität für ihren Sprössling scheinbar wieder mehr auf die Qualität achten, sind wir wieder auf einem Wachstumskurs. Besonders freuen wir uns natürlich, wenn sich die Eltern zusammen mit Ihren Kindern im Verein engagieren.

 

Das macht es besonders der Führungsmannschaft eines Vereins sehr viel leichter. Natürlich muss die musikalische Notenausbildung genau so stimmen wie das gesellschaftliche Miteinander. Aber Dank vieler Unterstützer vor, aber auch hinter den Kulissen, sind wir erkennbar auf dem richtigen Weg, und so können wir heute, nach 65 Jahren, stolz zurückblicken, aber gleichzeitig- und das ist vielleicht noch viel wichtiger – optimistisch in die Zukunft schauen.